Ob sich US-Fluglinien wie Southwest selbst als strikte Sittenwächter aufspielen oder mit freizügigen Werbe-Lackierungen auf sich aufmerksam machen, ist immer eng an den amerikanischen Zeitgeist gekoppelt. Und der erholt sich anscheinend gerade vom Einfluss der Fundamentalisten unter der Ära George W. Bush.
Southwest kommt jetzt mit einer auf die Boeing 737 auflackierten Bikin-Schönheit an die Gates der Flughäfen, die Werbung für ein Sport Magazin macht.
Offensichtlich knüpft die Marketing Abteilung der Airline an die Freiheiten der mit einer modischen und körperbewussten Aufbruchstimmung gesegneten Hippiezeit an. In den siebziger Jahren posierten Stewardessen in Hot Pants für die Airline. Aber dann kam der moralische Wandel. Der US amerikanischen Prüderie folgend, sorgte das Unternehmen 2007 für negative Schlagzeilen, als eine Crew die Passagierin Kyla Ebbert aus dem Flugzeug verwies, weil sie angeblich einen zu kurzen Rock trug.
Heutzutage sind viele Bürger im prüden Amerika sehr empfindlich geworden. „Vielen Frauen gefällt es nicht, wenn ihr Mann unzüchtige Bilder zu sehen bekommt oder wenn sie kleinen Kindern erklären müssen, warum die Frau auf dem Flugzeug ihre Brüste zeigt“, schrieb ein Paar aus Texas in einem Beschwerdebrief an Southwest.
Eine solche Aufregung um das überdimensionales Bikini-Foto auf der Boing kann ich nicht so recht nachvollziehen. Das Modell zeigt einen Bikini, nicht die Brüste. Anyway, die US-Fluglinie Southwest ist dank dieser Werbe-Lackierung auf einer Boeing 737 wieder mal im Gespräch.
Und genau wie Präsidentengattin Michelle Obama, die auf ärmellose Kleider und Ausschnitte in ihrer Garderobe besteht, hat sich die Marketing-Elite wohl gedacht, dass ein Rollback im Marketing auch Teil des viel gepriesenen „Change“ sein sollte. In einem Land, das Kleinkinder züchtig bekleidet zum Plantschen an den Strand schickt ist das ein mutiger Schritt.
Mir persönlich gefällt eine elegante Zwei-Farben-Lackierung auf Flugzeugen viel besser, aber ich gehöre ja nicht zur Zielgruppe der Kampagne.