Alle reden jetzt über Griechenland: Die Staatspleite, die Unruhen, die allgegenwärtige Korruption und vor allen Dingen vom dadurch ausgelösten nahen Ende des Euros.
Aber halt: Konnte so ein kleines Land Island, Portugal, Spanien und Italien mit in den Abgrund reissen? Eher nicht. Griechenland ist nur die sichtbare Spitze eines Eisberges, an dem die unsinkbare Titanic entlang schrammt. Staatsverschuldung und das das unheimliche Wirken der sogenannten „Märkte“ sind weltweite Phänomene. Aber bei all dem aktuellen Greece-Bashing wird leider vergessen, dass die sonst so gebildeten Europäer es doch besser hätten wissen müssen.
Wer den Welterfolg „Zorba the Greek“ im Kino gesehen hat – und haben das nicht fast alle unserer Generation – und danach das zugrunde liegende Buch von Nikos Kazantzakis verschlungen hat, der hätte es wissen müssen: Nur im grandiosen Scheitern liegt des Griechen wahre Befreiung.
So lautet jedenfalls die Botschaft des mit Anthony Quinn, Alan Bates und Irene Papas 1964 verfilmten Klassikers der Weltliteratur, für den Mikis Theodorakis die unsterbliche Musik lieferte. Und so berät Alexis seinen englischen Boss: „You think too much, that is the trouble“.