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Mit iOS vom Desktop gewischt

Mit einem vorzeitigen Mac OS X 10.8 Release, auch Mountain Lion genannt, will Apple dem kommenden Windows 8 die Show stehlen. Und vertuscht damit seine Wiederholung des Vista-Debakels.

„Wir haben so viele Innovationen auf Lager, dass wir die Vorstellung eines neuen Systems nicht künstlich nach hinten verschieben wollen“, sagte ein heute ein Apple-Sprecher bei der überraschenden Ankündigung eines neues Mac OS X. Und so verschwindet ein gerade mal ausgerolltes Mac OS „Lion“  wieder in der digitalen Demenz, denn diesmal bleiben noch nicht mal Installations-DVD’s zurück. Und hat sich nicht für viele User „Lion“ wie ein Windows Me oder Vista angefühlt? Nicht wirklich überzeugend.

In the iCloud

Das gibt auch erstmals Apple mit seinen Zahlen zur Verteilung der bisherigen OS-X-Versionen bei den Anwendern indirekt zu. Demnach hält das OS X 10.6 alias Snow Leopard mit 50% den noch immer größten Anteil, gefolgt von 10.7  Lion mit 30% (also fast nur Geräte-Neukäufe) und 10.5 (Leopard) mit 15%. Die älteren Versionen kommen zusammen auf 5%. Bei einem wirklich günstigen Upgrade-Preis eine Offenbahrung des Scheiterns von Lion, wie ich finde.

Anyway, jetzt warten wohl alle Apple Fans auf den Spätsommer und werden dann mit einem Upgrade auf den Berglöwen die Grenzen zwischen iOS und Mac OS noch weiter verwischen. Erst mit „Mountain Lion“ wachsen MacBook, iPhone, iPad und die iCloud wirklich zusammen. Wer wird aus einem solch üppigen und homogenen Reservat noch in eine zerklüftete Anwender-Welt ausbrechen wollen? Auch wenn hier mehr Freiheiten locken. Und wenn dann erst mal die Kids dank Apple’s Bildungsoffensive nicht mehr ohne iPad im Tonni zur Schule gehen, ja dann lachen sich die Marketing-Chefs in Cupertino ins Fäustchen: „Jetzt haben wir sie alle in der Tasche!“

Wirklich spannend an  „Mountain Lion“ ist die starke Einbindung der iCloud mit Speicher-Optionen für Dokumente, damit die dem MacBook Air angeglichenen MacBook Pro Modelle für 2012 den dann fehlenden internen Festplatten-Speicherplatz in der iCloud hinzukaufen müssen. Die Schüler iPads sowieso! Oder man schleppt zum super flachen MacBook immer ein Thunderbold-Kabel samt externer Festplatte mit sich rum.

Bei diesen Aussichten könnte sich das aktuelle MacBook Pro noch zum Verkaufsschlager für Skeptiker entwickeln, denen der von Apple vorgezeichnete Weg doch etwas zu „wolkig“ erscheint. Jedes neue iOS Element im OS X ist wohl auch ein wenig Abschied vom „Arbeitsgerät“ hin zu einem Konsum-Device.

Und so kommt es vielleicht, wie es sich Bill Gates in seinen schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen konnte: UNIX wird in Form des monolithischen Mac OS die DLL-Hölle von Windows ablösen und als Hebel hat ein kleines schwarzes Telefon völlig ausgereicht: das iPhone. So ganz ohne Office!

 

 

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